„Kein Klimaschutz“
„Die Landwirtschaft tut nix für den Klimaschutz!“
Am letzten VorurteilsMontag sind wir darauf eingegangen wie „klimaschädlich“ die Landwirtschaft sein soll.
Dazu ergänzend das Vorurteil die Bauern würden zu wenig gegen den Klimawandel machen, sie sollen doch mehr tun.
Daher ergibt sich die Frage, wie kann noch besser CO2 gespeichert werden?
Eine Studie von 2016 betrachtet das Einsparungspotential der Landwirtschaft bzgl. der Emissionen um das globale „2-Grad-Ziel“ zu erreichen.
Man hat sich unter 119 Ländern darauf geeinigt die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren.
„Yet how much mitigation is needed in agriculture to meet a global target vs. how much is feasible remains poorly understood (Del Grosso & Cavigelli, 2012; Cafaro, 2013)”
Jedoch ist man sich noch uneinig darüber wieviel die Landwirtschaft dazu beitragen soll und was man von ihr verlangen kann.
„Agriculture contributes ~5.0–5.8 GtCO2e per year or ~11% of total anthropogenic GHG emissions, not including land-use change (Smith et al., 2014).”
Die Autoren dieses Artikels kommen auf einen Anteil der Landwirtschaft von 11% an den vom Menschen verursachten Treibhausgasen (CO2-Äquivalenten).
Die Studie findest du hier:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/gcb.13340
Quelle: “Reducing emissions from agriculture to meet the 2 °C target” (Wollenberg et al., 2016) Global Change Biology (2016) 22, 3859–3864
doi: 10.1111/gcb.13340
Wie kann also eine bessere Speicherung/Bindung von CO2 gelingen? Durch eine Verbesserung des Bodens hin zu mehr „Bodenleben“, würde sich die Speicherfähigkeit erhöhen.
Mehr „Bodenleben“ d.h. die Etablierung bzw. Verstärkung der Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen (Mykorrhiza) würde dazu benötigt.
Die Biomasse/Vegetation dieser Symbiose ist in der Lage große Mengen an Kohlenstoff zu binden.
„Arbuscular, ectomycorrhizal, and ericoid mycorrhizal vegetation store, respectively, 241 ± 15, 100 ± 17, and 7 ± 1.8 GT carbon in above ground biomass, whereas non-mycorrhizal vegetation stores 29 ± 5.5 GT carbon.”
Hierbei wird deutlich, dass durch die Etablierung oder Aufrechterhaltung der Symbiose zwischen arbuskulären Mykorrhizapilzen und Pflanzenwurzeln 241-256 GT an Kohlenstoff gebunden werden kann. Fehlt grundsätzlich die Mykorrhiza-Vegetation im Boden können nur noch 29-34.5 GT gespeichert werden.
„We show that human-induced transformations of Earth’s ecosystems have reduced ectomycorrhizal vegetation, with potential ramifications to terrestrial carbon stocks.”
„Our analysis suggests that EcM biomass has declined in all continents, primarily due to a replacement of natural forests by agricultural lands, whereas ErM biomass has remained unchanged.”
Durch die Umwandlung der Ökosysteme durch den Menschen von Wald zu Ackerfläche wurde die Pilz-Vegetation von Ektomykorrhiza reduziert.
Dies hat sich scheinbar auf die CO2-Speicherfähigkeit negativ ausgewirkt.
Die Studie findest du hier:
https://www.nature.com/articles/s41467-019-13019-2
Quelle: Global mycorrhizal plant distribution linked to terrestrial carbon stocks. (Soudzilovskaia et al., 2019) Nature Communications, 2019; 10 doi: 10.1038/s41467-019-13019-2